Die Hochwasserpartnerschaft "Kyll" wurde am 20.Januar 2011 mit dem Motto "Gemeinsam gegen Hochwasser, Bewusstsein schaffen, Vorsorge treffen, Gemeinsam handeln" gegründet. Sie umfasst das gesamte Einzugsgebiet der Kyll bis zur Mündung in die Mosel bei Trier-Ehrang. Die Partner können Sie der nebenstehenden Karte entnehmen.
Moderator der Hochwasserpartnerschaft ist Herr Böffgen, Bürgermeister der VG Gerolstein.
Ihre Ansprechpartner für alle organisatorischen Fragen der Hochwasserpartnerschaft finden Sie hier.
Der letzte Workshop der Hochwasserpartnerschaft Kyll fand am 29.11.2022 in Gerolstein statt.
Es wurde der Entwurf des Aktionsplans Hochwasservorsorge und Gewässerentwicklung Kyll (Arbeitstitel) diskutiert. Die Teilnehmer aus allen Kommunen an der Kyll bekräftigten, die Hochwasservorsorge und Gewässerentwicklung an der Kyll gmeinsam vorantreiben zu wollen. Dazu wird ein Beschluss vorbereitet, der in die politisch zuständigen Gremien getragen werden soll.
Der Aktionsplan Hochwasservorsorge und Gewässerentwicklung Kyll (Arbeitstitel) zielt auf eine überörtliche, nachhaltige Hochwasservorsorge durch Maßnahmenenwicklung und -umsetzung am Gewässer und auf den potenziellen Überflutungsbereichen unter Berücksichtigung naturschutzrelevanter Belange. Außerdem sollen Wasserrückhaltepotentiale im Einzugsgebiet der Kyll gesucht und untersucht werden. Ziel des Aktionsplans ist eine nachhaltige Hochwasservorsorge für alle betroffenen Kommunen, Oberlieger und Unterlieger.
Neben technischen Vorsorge- und Unterhaltungsmaßnahmen sollen auch nicht-technische Vorsorgemaßnahmen betrachtete und umgesetzt werden. Dazu gehört auch die Information, Sensibilisierung, Eigenvorsorge und Aufklärung der Bevölkerung. Die Risikokommunikation ist ein weiterer Schwerpunkt des Aktionsplanes.
Am 4. und 8. November 2022 fanden zwei gut besuchte, identische Online-Informationsveranstaltungen zu den Themen "Neuer Webauftritt des Hochwasservorhersagedienstes Rheinland-Pfalz" und "Unsicherheiten in der Vorhersage" für alle Hochwasserpartnerschaften statt. Im Anschluss an die Präsentationen wurden Fragen gestellt und mit den Referentinnen diskutiert. Die Präsentationen zur Veranstaltung finden Sie hier.
Der neue Webauftritt des Hochwasservorhersagedienstes Rheinland-Pfalz wird Anfang 2023 online gehen.
Am 24. November 2021 fand in Gerolstein ein Workshop zum Thema Hochwasservorsorgende Gewässerunterhaltung statt. Da dieses Thema nicht nur die Kyll betrifft, waren auch Kommunen aus benachbarten Hochwasserpartnerschaften eingeladen. Grundsätzlich und an Beispielen der Kyll wurde Wiederherstellung, Sicherung und Entwicklung der Gewässer, insbesondere nach dem Hochwasser im Juli 21, diskutiert. Hochwasservorsorgende Gewässerunterhaltung ist eine Gemeinschaftsaufgabe von Anliegern und Kommunen. Neben Wasserrückhalt, dem Gewässer mehr Raum zu geben, wurde die Funktion und Behandlung von Todholz und Ablagerungen in Gewässernähe diskutiert. Dieses Thema soll mit dem Ziel einer gemeinsamen hochwasservorsorgenden Gewässerunterhaltung weiterverfolgt werden.
Am 1. September 21 fand in Gerolstein ein Workshop zur Aufarbeitung des Hochwassers im Juli 21 statt, das auch an der Kyll große Schäden verursacht hat. Als Referenten wurden Frau Dr. Margret Johst und Norbert Demuth, Landesamt für Umwelt Rheinland-Pfalz (LfU), per Videokonferenz zugeschaltet, und Herr Andreas Christ, Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität Rheinland-Pfalz (MKUEM) begrüßt.
Frau Dr. Johst, erläuterte, wie die Niederschläge und das Hochwasser an der Kyll im Juli 21 hydrologisch einzuordnen sind. In der Tagessumme sind am 14.7.21 bis zu 150 mm Niederschlag in der Eifel gefallen, im Einzugsgebiet der Kyll waren es im Gebietsmittel 101 mm mit abnehmender Intensität vom Quellgebiet bis zur Mündung. Ungünstig war, dass nach 17 Uhr 80 mm Niederschlag in 6 Stunden gefallen sind. Die langjährige mittlere Niederschlags-Monatssumme im Einzugsgebiet der Kyll beträgt 73 mm. Die extremen Niederschläge führten zu einem steilen Anstieg der Wasserstände der Kyll, die alle bisherigen Höchstwerte deutlich übertrafen.
Herr Christ erläuterte Erfahrungen und erste Konsequenzen aus der Hochwasserkatastrophe: Überarbeitung der Überschwemmungsgebiete und Hochwassergefahrenkarten, Verbesserung der Kommunikation und Vorbereitung, Gewässer brauchen ihren Raum. Er betonte die künftig größere Bedeutung der Hochwasserpartnerschaften für die gemeinsame Hochwasservorsorge. Einen absoluten Schutz kann und wird es nicht geben, eine wirkungsvolle Vorbereitung ist wichtig.
Anschließend schilderten und diskutierten die Teilnehmer ihre Erfahrungen aus dem Hochwasser und Vorschläge, wie künftige Hochwasser besser zu bewältigen sein können. Dabei kristallisierte sich das Thema "Hochwasservorsorgende Gewässerunterhaltung" als besonders wichtig heraus.
Hochwasser(früh-)warnungen finden Sie auf der Seite des Hochwassermeldedienstes RLP und weitere Informationen zur Hochwasser- und Starkregenvorsorge mit vielen hilfreichen Quellen und Links hier.
Hauptthemen der vorherigen Workshops waren:
- - Regionalplanung
- - Bauleitplanung
- - Technischer Hochwasserschutz
- - Alarm- und Einsatzplanung
- - Hochwasserangepasstes Planen, Bauen und Sanieren
- - Gefahrenabwehr und Katastrophenschutz
- - Hochwasserrisikomanagement
- - örtliche Hochwasser- und Starkregenvorsorgekonzepte
Protokolle der Workshops werden im Anschluss der Workshops an die Teilnehmer versandt. Die Protokolle der Workshops finden Sie im HWRM-Explorer (nur für Nutzer mit Login).