Hochwasser tritt nicht nur an großen Flüssen auf, sondern kann auch an kleineren Gewässern und “Nicht-Risikogewässern“ zu Schäden führen. Neben dem Flusshochwasser, das nach langanhaltenden starken Niederschlägen oder Schneeschmelze auftritt, kann auch Starkregen schnell ansteigende Wasserstände und Hochwasser auslösen. Diese lokal verursachte Hochwasserwelle kann außerdem nicht vom Starkregen betroffene Unterlieger beeinträchtigen oder schaden. Daher wird den Kommunen im Einzugsgebiet von Salm, Lieser, Alf, Ueßbach und Elzbach die Möglichkeit geboten, sich in einer Partnerschaft zu organisieren, um sich gemeinsam besser auf diese Naturgefahren vorzubereiten. In vielen Gemeinden werden aktuell schon Hochwasser- und Starkregenvorsorgekonzepte erstellt. Die Hochwasserpartnerschaft bietet hierfür eine Plattform zum Austausch und Zusammenarbeit.

Am 15.November 2021 wurde die Hochwasserpartnerschaft Westliche Mittelmoselzuflüsse in Wittlich gegründet. Am Gründungsworkshop nahmen 44 Teilnehmer aus allen Partnerkommunen und die Wasserwirtschaft teil. Die beteiligten Partner können Sie aus der Karte entnehmen. Alle Partner waren sich über die Bedeutung und Nutzen einer gemeinsamen Hochwasservorsorge einig und bekräftigten den Willen zur Zusammenarbeit.

Moderator der Hochwasserpartnerschaft ist Herr Joachim Rodenkirch, Bürgermeister der Kreisstadt Wittlich.

Ansprechpartner für alle organisatorischen Fragen der Hochwasserpartnerschaft finden Sie hier.

 

Workshops und ihre Themen:

29.04.2024 in Wittlich   

Hochwasservorsorgende Gewässerunterhaltung: rechtlichen Grundlagen und Zuständigkeiten, z.B.  die rechtliche Situation bei umgefallenen Bäumen am Gewässer oder an alten Mühlgräben, wo ohne Sonderregelung in der Regel die Eigentümer der anliegende Grundstücke unterhaltungspflichtig sind. Alte Wasserrechte z.B. umfassen die Nutzung des Wassers zum Betrieb einer Mühle, nicht aber die Energieerzeugung. 

Praxisrelevante Aspekte der Gewässerunterhaltung: Was kann die Gewässerunterhaltung leisten, um Hochwasserschäden zu minimieren? Einige Kernaussagen: Außerhalb von Ortschaften sollte die natürliche Dynamik der Fließgewässer zugelassen und gefördert werden. Zumindest kleinere Hochwasser lassen sich dadurch in Ortslagen deutlich verringern. Die Gewässerunterhaltung sollte weitgehend dieser Entwicklung dienen. Vor und insbesondere in den Ortslagen hat der Wasserdurchfluss Vorrang und die Gewässerunterhaltung sollte sich daran ausrichten, z. B. durch Freihaltung der Abflussquerschnitte, Gehölzpflege und Treibgutrückhaltung. Aber: größere Hochwasser lassen sich durch Gewässerunterhaltung nicht verhindern! Jeder und jede, die im Überschwemmungsgebiet leben und wirtschaften, betroffen sein können müssen selbst vorsorgen. Daher sollten alle schadenserhöhenden Aktivitäten (z. B. Lagerung von potenziellem Treibgut in Gewässernähe), unterbleiben und Gebäude hochwasserangepasst werden.

Zur Fortführung des Themas Gewässerunterhaltung und Hochwasservorsorge wurde vereinbart, die nächste Veranstaltung der Hochwasserpartnerschaft als Exkursion an ein Fließgewässer zu planen, um vor Ort Fragen, die bei der Gewässerunterhaltung zu Missverständnissen und Problemen führen können, zu besprechen.

17.07.2023 in Wittlich

Hochwasservorhersage, Warnung, Pegel: Weiterentwicklungen im rheinland-pfälzischen Hochwasservorhersagedienst, besonders den neuen Webauftritt. Als wichtige Neuerung werden für die Hochwasserprognose nun Vorhersagebänder angegeben, die die Spannbreite der Vorhersage abbilden. Außerdem werden nun die Wasserstände und z.T. Vorhersagen von mehr Pegeln und die Vorhersage für kleinere Gewässer direkt auf der Startseite übersichtlich dargestellt. Der Hochwasservorhersagedienst warnt nur vor Hochwasser, nicht vor Wettergefahren.

Infoblatt Pegel und die Möglichkeiten mit kommunalen Pegeln das vorhandene Pegelnetz zu verdichten

Gehölz- und Treibgutmanagement im Spannungsfeld zwischen Hochwasservorsorge und Naturschutzanforderungen: Bedeutung von Gehölzen am Gewässer sowohl für den ökologischen Zustand der Gewässer als auch für die Hochwasservorsorge.

Auch die Verhinderung von Treibgut aus Ablagerungen am Gewässer.

Neuigkeiten zu den örtlichen Hochwasser- und Starkregenvorsorgekonzepten

20.06.2022 in Wittlich

Stand, Neuerungen und die Umsetzung der Hochwasser- und Starkregenvorsorgekonzepte.

Hochwasservorsorgende Gewässerunterhaltung

15.11.2021 in Wittlich

Gründungsworkshop: alle Teilnehmenden begrüßten und beschlossen die Gründung der Hochwasserpartnerschaft Westliche Mittelmoselzuflüsse und diskutierten Themen, die in den nächsten Veranstaltungen aufgenommen werden sollen.

Hochwasserkatastrophe im Juli 2021: hydrologische Einordnung, Konsequenzen und Weiterentwicklungen und Bedeutung der Hochwasserpartnerschaften für die Hochwasser- und Starkregenvorsorge.

 

Die Protokolle der Workshops werden mit den Teilnehmern abgestimmt und an alle Teilnehmer und Partner versandt. Alle Protokolle der Workshops finden Sie im HWRM-Explorer (für Nutzer mit Login).